Corona Tagebuch eines Clubbetreibers

Corona Tagebuch eines Clubbetreibers

Seit Freitag, dem 13. März 2020 finden im Club "Bunker" in Rostock keine Tanzveranstltungen und Parties mehr statt. Geschlossen wegen der Corona-Pandemie. Wie es jetzt weiter geht, beschreibt dieser Blog.

Kategorie: Januar 2021 (Seite 1 von 4)

Alle Nachrichten vom Coronablogger im Januar 2021.

06.02.2021 – Tag 331

Rostock geht in der Presse gerade viral. Kleiner Ausschnitt: „Es wird bereits als „Rostock-Phänomen“ bezeichnet, dass die Hansestadt dauerhaft niedrige Corona-Ansteckungswerte hat. Es gab nur einen Tag mit einem Inzidenzwert von über 50 und bisher 16 Corona-Tote. Damit steht Rostock während der laufenden Corona-Pandemie weit besser da als Städte vergleichbarer Größe wie Kassel, Freiburg im Breisgau oder Mainz.

  • Die Hansestadt Rostock mit ihren 210.000 Einwohnern kann während der Corona-Pandemie dauerhaft mit geringen Corona-Zahlen überzeugen.
  • Der Rostocker Oberbürgermeister führt das auf eine schnelle Anordnung von Schutzmaßnahmen zurück.
  • Von den Bedingungen des Lockdowns, wie er gerade in Deutschland läuft, hält der Rathaus-Chef allerdings wenig.

OB Madsen sieht jetzige Maßnahmen kritisch – Trotz niedriger Inzidenzwerte befindet sich, wie alle anderen Städte auch, Rostock mittlerweile ebenfalls im Lockdown: Geschäfte, Friseure und Restaurants sind zu. Aus dem Rostocker Oberbürgermeister, dem einstigen Befürworter strenger und schneller Maßnahmen, ist mittlerweile ein Kritiker der aktuellen Maßnahmen geworden.

In einem Interview mit der sagte Madsen: „Ich habe noch nie davon gehört, dass sich jemand beim Schuhkauf infiziert hat. Dann verstehe ich nicht, warum man Schuhläden schließt.“

Während des Lockdowns habe sich die Sieben-Tage-Inzidenz von Rostock sogar noch verdreifacht, erklärte der 48-Jährige. „Unsere Zahlen waren deutlich niedriger, als noch alles offen war.“

Durch Zwangsschließungen wird Risiko im privaten Bereich erhöht – Der Oberbürgermeister hat dafür auch einen Grund: Seiner Einschätzung nach erhöhen Zwangsschließungen das Risiko im privaten Bereich. „Menschen haben auch während des Lockdowns Geburtstag – essen, trinken, sind gesellig. Das findet so oder so statt.“

Das Problem: Bei einer Infektion im privaten Bereich würden die Leute nicht zugeben, dass sie auf einer größeren, unerlaubten Partie waren, so Madsen. Deshalb sei auch die Kontaktverfolgung nicht mehr möglich.

Der Stadtchef plädiert deshalb für eine langsame Öffnung mit Abstandsregeln, Belüftungstechnik, Terminvergabe und Kontrolle. „Wir müssen Hygienekonzepte zulassen, denn es ist doch viel sicherer, einen Geburtstag nach festen Regeln in einem Restaurant zu feiern als irgendwo versteckt in einer Garage. Mit den derzeitigen Regeln haben wir quasi das Licht ausgeschaltet und sehen nicht, was hinter den eigenen vier Wänden passiert.“

Klingt doch alles ganz gut. Hilft uns persönlich aber gar nichts.

31.01.2021 – Tag 325

Aus der Presse: „Von der Leyen: EU beim Impfen „gut vorangekommen“ Trotz der Lieferengpässe bei den von der EU bestellten Corona-Impfstoffen sieht Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Staatenverbund auf dem richtigen Weg.“ Die Meinung hat sie aber exklusiv.

29.01.2021 – Tag 323

Gute Nachrichten in der Presse, aber: „AstraZeneca-Impfstoff in der EU zugelassen, aber Deutschland geht einen Sonderweg

Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca darf nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission erteilte eine Zulassung, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte.
Aber: Nach Presse-Informationen wird das Vakzin in Deutschland NICHT für Menschen ab 65 Jahren zugelassen – anders als im Rest der EU.“ Warum sind wir eigentlich wieder schlauer als alle anderen? Am Abend hat es angefangen zu schneien. Früher machte man sich dann Sorgen, dass dann weniger Gäste kommen. Diesen Freitag ist das egal, es kommt ja eh keiner…

es schneit

28.01.2021 – Tag 322

Ein sehr interessanter Artikel heute in der Presse:

Kulturbranche härter getroffen als der Tourismus

Kunst und Kultur sind wichtig – auch aus ökonomischer Sicht. Eine Studie zeigt: 2020 hat die Kreativbranche europaweit einen Umsatzverlust von 31 Prozent erlitten.

Mit einem Umsatzverlust von 31 Prozent sei die Kultur- und Kreativwirtschaft einer der von der Coronakrise am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige in Europa, etwas weniger als der Luftverkehr, aber mehr als die Tourismus- und Automobilindustrie (minus 27 Prozent beziehungsweise minus 25 Prozent). Die Auswirkungen von Covid-19 seien demnach in allen Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft zu spüren: Darstellende Kunst (minus 90 Prozent zwischen 2019 und 2020) und Musik (minus 76 Prozent) seien am stärksten betroffen; nur die Videospieleindustrie könne sich einigermaßen behaupten (plus 9 Prozent).“

27.01.2021 – Tag 321

Der Dehoga legt heute einen Plan für MV vor. Für uns sind wohl Phase 4 und 5 interessant. Mal sehen, ob das was wird:

„Phase 4 – Inzidenz unter 50: Volksfeste sind wieder erlaubt, Gruppenreisen mit Obergrenzen und Corona-Test-Pflicht. Bedingungen: Gäste von außerhalb dürfen aus Regionen mit Inzidenz unter 50 kommen, darüber nur mit Negativtests.

Phase 5 – ebenfalls Inzidenz unter 50: Analog zur Testvorgabe/-pflicht wie in Phase 4 dürfen nun auch Tagesgäste aus anderen Bundesländern und internationale Gäste nach MV. Auch Bars, Clubs, Diskotheken öffnen wieder.“

25.01.2021 – Tag 319

Umfrage gelesen: „Viele Musiker geben auf
Wegen weggebrochener Einnahmen durch die Corona-Pandemie hadert knapp ein Drittel der freischaffenden Musikerinnen und Musiker in Berlin mit der Zukunft. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Landesmusikrates Berlin sehen 29 Prozent durch die Corona-Krise keine berufliche Perspektive mehr, planen einen Berufswechsel oder haben bereits einen anderen Beruf ergriffen. Nur ein Fünftel (22,1 Prozent) sehe positiv in die Zukunft und benötige keine Unterstützung. Knapp die Hälfte (46,6 Prozent) benötige jetzt finanzielle Unterstützung und hoffe, die berufliche Existenz in diesem Jahr wiederaufzubauen. An der Umfrage des Landesmusikrates beteiligten sich den Angaben zufolge 485 Berliner Musikschaffende.“

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