Corona Tagebuch eines Clubbetreibers

Corona Tagebuch eines Clubbetreibers

Seit Freitag, dem 13. März 2020 finden im Club "Bunker" in Rostock keine Tanzveranstltungen und Parties mehr statt. Geschlossen wegen der Corona-Pandemie. Wie es jetzt weiter geht, beschreibt dieser Blog.

Monat: April 2021 (Seite 2 von 3)

20.04.2021 – Tag 404

Die Politik hat die Clubs doch nicht vergessen. Es soll mehr Hilfe geben: „Weitere Wirtschaftshilfen für stark betroffene Firmen möglich – Unternehmen, die durch die Corona-Krise besonders belastet sind, können seit heute einen neuen Eigenkapitalzuschuss beantragen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Anspruchsberechtigt sind Firmen, die in drei Monaten zwischen November 2020 und Juni 2021 einen Umsatzeinbruch von mindestens 50 Prozent haben. Der Zuschuss kann mit dem Erstantrag auf Überbrückungshilfe III beantragt werden. Die Höhe ist abhängig davon, wie stark das Unternehmen betroffen ist.“

19.04.2021 – Tag 403

Chaos und Inkompetenz gehen weiter. Jetzt schmeißen wir schon Impfstoff in den Müll. Aus der Presse: „Landkreis Rostock: Impfdosen auf dem Müll – Eine Meldung des Landkreises Rostock sorgt für Aufregung: Am Wochenende herrschte zwar Hochbetrieb im Impfzentrum am Flughafen Rostock-Laage, dennoch konnten nicht alle vorhandenen Impfdosen verimpft werden – und wurden entsorgt. Wertvoller Impfstoff landete also schlicht im Sondermüll.“

 

17.04.2021 – Tag 401

Aus der Presse: „MV: Landesregierung setzt auf drei Säulen in Pandemie-Bekämpfung – Gestern haben der Landtag in Schwerin und der MV-Gipfel einen erneuten „harten Lockdown“ beschlossen. Die neuen Regelungen gelten vom Montag, 19. April, an. Sie verschärfen einige der bisherigen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern. Die Regelungen betreffen fast alle gesellschaftlichen Bereiche und orientieren sich an Inzidenzwerten.“ Eigentlich gibt es doch nur eine Säule: Das schnelle Impfen. Und Clubs tauchen in keiner Säule auf. Wo stehen wir eigentlich?

16.04.2021 – Tag 400

Tag 400. Seit 400 Tagen keine Tanzveranstaltungen und Partys im Club. Und die Lage wird überhaupt nicht besser. Ab Montag wieder verschärfter Lockdown: „Landtag beschließt Corona-Notbremse für MV – Der Landtag in Schwerin hat am heutigen Freitag offiziell schärfere Corona-Schutzmaßnahmen für Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. Damit geht das Land ab Montag in den harten Lockdown.“

15.04.2021 – Tag 399

Interessante Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes: „Sterbefallzahlen im März 2021: 11 % unter dem Durchschnitt der Vorjahre – Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im März 2021 in Deutschland 81 359 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 11 % oder 9 714 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der 13. Kalenderwoche (vom 29. März bis 4. April) 2021 lagen die Sterbefallzahlen 6 % oder 1 077 Fälle unter dem Vierjahresdurchschnitt für diese Woche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland sehr aktuell veröffentlicht werden.“

14.04.2021 – Tag 398

Heute eine interessante These gelesen: „Schweiz könnte Vorbild sein – Rostocks Uni-Vorstand Schmidt mahnt im Umgang mit der Pandemie einen anderen Umgang an. Von einem neuen, harten Lockdown hält der Mediziner auch nicht allzu viel. Die Schweiz mache derzeit vor, wie ein Land das Virus beherrschen könne – ohne das Leben zu massiv einzuschränken. „Das Land könnte ein schönes Vorbild für MV sein“, sagt er. „Dort gibt es ein vergleichbares Infektionsgeschehen wie hier, aber die Außengastronomie ist geöffnet, Skifahren ist mit Maske möglich, Schulen sind offen.“ Der Uni-Chef spricht von einem „unverkrampfteren“ Umgang: „Deren Maßnahmen sind ebenso erfolgreich wie unsere. Viele Regelungen dort machen absolut Sinn. Dass sich Menschen in der Außengastronomie – unter strengen Regeln und der Möglichkeit, Kontakte nachzuverfolgen – treffen dürfen ist besser, als wenn sie sich daheim und ohne Kontrolle zusammenfinden. Dort, im Privaten, gerät die Pandemie außer Kontrolle.“ Das sagen ja einige. Wenn die Gastro geschlossen ist, treffen sich die Leute trotzdem zuhause, nur eben ohne Kontaktverfolgung.

13.04.2021 – Tag 397

Ob es was hilft. Bin da skeptisch. Eben gelesen: „Kabinett bringt bundesweit einheitliche Corona-Notbremse auf den Weg – Die  Bundesregierung hat eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Diese sieht unter anderem nächtliche Ausgangssperren bei Inzidenzen über 100 vor. Nun muss das Gesetz noch Bundestag und Bundesrat passieren.“

12.04.2021 – Tag 396

Schlechte Nachrichten aus der Presse:“ Rostocks Inzidenz steigt auf 108 – Noch nie wurden an einem Tag so viele Corona-Infektionen in Rostock gemeldet wie am Montag. 78 neue Fälle meldet das Landesgesundheitsamt, die Inzidenz macht einen gewaltigen Sprung nach oben. Die Hansestadt liegt nun auch über der kritischen Hundertermarke und hat eine Inzidenz von 108. Und: Rostocks Oberbürgermeistern Claus Ruhe Madsen (parteilos) erwartet so schnell auch kein Absinken des Inzidenzwertes. Im Gegenteil. Auch in den kommenden Tagen werden in Rostock die Inzidenzwerte weiter steigen. „Durch die hohe Testfrequenz gebe es momentan auch steigende Zahlen von Tests, deren Ergebnisse erneut überprüft werden müssen. Deshalb werde es derzeit verstärkt zu Nachmeldungen kommen“, heißt es aus dem Rathaus.“ Wer mehr testet, findet offensichtlich auch mehr.

11.04.2021 – Tag 395

Diesen Sonntag regnet es ohne Ende. Also werden alle Leute zuhause bleiben und sich gegenseitig infizieren. Dazu heute passender Beitrag: „Forscher prangern Corona-Politik an: „Drinnen lauert die Gefahr“ Aerosolforscher haben die beständigen Debatten über Treffen in Biergärten oder Joggen im Freien kritisiert. Damit setzten die Corona-Maßnahmen an der falschen Stelle an. Stattdessen müsse der Schutz in Innenräumen verstärkt werden. In einem offenen Brief haben die führenden Köpfe der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) die Bundesregierung aufgerufen, ihren Umgang mit der Corona-Pandemie teilweise zu überdenken. Der Schutz vor Ansteckungen mit dem Virus müsse vor allem dort stattfinden und intensiviert werden, wo sich Menschen in Innenräumen aufhalten. Die zentrale Aussage der Forscher lautet: „Die Übertragung der SARS-CoV-2 Viren findet fast ausnahmslos in Innenräumen statt.“ Im Freien werde das Virus nur „äußerst selten“ übertragen und führe nie zu sogenannten Clusterinfektionen, also breitgefächterten Ansteckungen. Die Gefahr, sich zu infizieren, bestehe vor allem in Innenräumen. Hier sei das Risiko einer Clusterinfektion etwa in Alten- und Wohnheimen, Schulen, bei Veranstaltungen, Chorproben oder während einer Busfahrt am größten. Die Wissenschaftler warnen: Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, müssen wir die Menschen sensibilisieren, dass DRINNEN die Gefahr lauert.“

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