Rostock geht in der Presse gerade viral. Kleiner Ausschnitt: „Es wird bereits als „Rostock-Phänomen“ bezeichnet, dass die Hansestadt dauerhaft niedrige Corona-Ansteckungswerte hat. Es gab nur einen Tag mit einem Inzidenzwert von über 50 und bisher 16 Corona-Tote. Damit steht Rostock während der laufenden Corona-Pandemie weit besser da als Städte vergleichbarer Größe wie Kassel, Freiburg im Breisgau oder Mainz.
- Die Hansestadt Rostock mit ihren 210.000 Einwohnern kann während der Corona-Pandemie dauerhaft mit geringen Corona-Zahlen überzeugen.
- Der Rostocker Oberbürgermeister führt das auf eine schnelle Anordnung von Schutzmaßnahmen zurück.
- Von den Bedingungen des Lockdowns, wie er gerade in Deutschland läuft, hält der Rathaus-Chef allerdings wenig.
OB Madsen sieht jetzige Maßnahmen kritisch – Trotz niedriger Inzidenzwerte befindet sich, wie alle anderen Städte auch, Rostock mittlerweile ebenfalls im Lockdown: Geschäfte, Friseure und Restaurants sind zu. Aus dem Rostocker Oberbürgermeister, dem einstigen Befürworter strenger und schneller Maßnahmen, ist mittlerweile ein Kritiker der aktuellen Maßnahmen geworden.
In einem Interview mit der sagte Madsen: „Ich habe noch nie davon gehört, dass sich jemand beim Schuhkauf infiziert hat. Dann verstehe ich nicht, warum man Schuhläden schließt.“
Während des Lockdowns habe sich die Sieben-Tage-Inzidenz von Rostock sogar noch verdreifacht, erklärte der 48-Jährige. „Unsere Zahlen waren deutlich niedriger, als noch alles offen war.“
Durch Zwangsschließungen wird Risiko im privaten Bereich erhöht – Der Oberbürgermeister hat dafür auch einen Grund: Seiner Einschätzung nach erhöhen Zwangsschließungen das Risiko im privaten Bereich. „Menschen haben auch während des Lockdowns Geburtstag – essen, trinken, sind gesellig. Das findet so oder so statt.“
Das Problem: Bei einer Infektion im privaten Bereich würden die Leute nicht zugeben, dass sie auf einer größeren, unerlaubten Partie waren, so Madsen. Deshalb sei auch die Kontaktverfolgung nicht mehr möglich.
Der Stadtchef plädiert deshalb für eine langsame Öffnung mit Abstandsregeln, Belüftungstechnik, Terminvergabe und Kontrolle. „Wir müssen Hygienekonzepte zulassen, denn es ist doch viel sicherer, einen Geburtstag nach festen Regeln in einem Restaurant zu feiern als irgendwo versteckt in einer Garage. Mit den derzeitigen Regeln haben wir quasi das Licht ausgeschaltet und sehen nicht, was hinter den eigenen vier Wänden passiert.“
Klingt doch alles ganz gut. Hilft uns persönlich aber gar nichts.
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